Das letzte Rennen der Saison 2023 wurde in Zolder Belgien ausgetragen und stand im Zeichen der Clubmeisterschaft. Da in der Division 2 (Fahrzeuge nach Anhang K) der Drops schon vor dem Rennen gelutscht war - hier führte Marcus Weidenbach (Jaguar E-Type) uneinholbar mit 182,5 Punkten vor Florian Lübbers (TR4) mit 131,25 und Franz Durrer (Austin Copper S) mit 72,5 Punkten - war in der Division 1 (Fahrzeuge nach TC-Reglement) noch alles offen. Stefan Rozema (MGA) führte mit 217 Punkten vor Detlef Walter (Warwick GT 350) mit 204,38 Punkten sowie René Grüter (MGB) mit 186 und Melle van der Wal (MGB) mit 181 Punkten.
Alles im allen versprach es, ein interessantes Wochenende zu werden.
Da die Termine für technische Abnahme, Fahrerbesprechung und Qualifying schon für den frühen Freitagvormittag angesetzt waren, trudelten die Fahrer am Donnerstag zum Teil bis spät in die Nacht ein. Wegen technischer Probleme an den Fahrzeugen und der sehr kurzen Zeitspanne von nur zwei Wochen zwischen Anneau du Rhin und Zolder mussten Marcus Weidenbach, Florian Lübbert und Stephan Schamschula (TR4) ihre Nennung zurückziehen.
Technische Abnahme und Fahrerbesprechung wurden in gewohnter Weise abgewickelt, und so ging das Feld um 10:50 Uhr geschlossen auf die Strecke.
Das Qualifying war leider von mehreren Ausfällen geprägt. Richard King verteilte mit seinem blauen Triumph Spitfire Öl auf der Strecke, was eine Gelbphase auslöste. Melle van der Wal musste nach wenigen Runden mit Getriebeschaden seinen weißen MGB in der Box abstellen. Genau so erging es Jean-Michel Farine mit seinem gelben Ginetta G4. Raymond Klompstra (TVR Vixen) und Lenneke Oostingh (MGB) hatten Probleme mit der Zündung, und das Team Scheuer/Wien (TVR 3000M) kam wegen fehlender Bremswirkung vorzeitig in die Box.
Dass die Clubmeisterschaft das Wochenende spannend machen würde, war vorher schon abzusehen, dass es sich aber zu einem Krimi ausweitet, nicht.
Detlef Walter sicherte sich die Pole Position vor René Grüter und Kees Rozema, Stefan Rozema kam hinter Albert van der Wal auf Platz 4 ins Ziel.
Da zwischen dem Qualifying und dem ersten Rennen nur 2 Stunden Zeit war, wurde es hektisch im Fahrerlager. Richard King bekam den Ölverlust nicht in den Griff, konnte sich jedoch von Albert van der Wal das „alte“ T-Car, den silbernen MGB GT, ausleihen. Melle van der Wal wechselte auf das neue T Car, einen roten MGB.
Das erste Rennen startete pünktlich und war geprägt vom Dreikampf der Titelanwärter und leider auch durch weitere Ausfälle.
Melle van der Wal hatte kein Glück mit dem roten MGB. Nach einer starken Aufholjagd verabschiedete sich an aussichtsreicher Position liegend, der Motor des T Cars. Auch Robin Rozema (MGA) musste frühzeitig in die Box, und das Team Scheurer/Wien hatten wieder keine Bremswirkung.
Detlef Walter konnte sich buchstäblich mit dem letzten Tropfen Sprit vor Kees Rozema (MGA) und Roland Blum (MGB) ins Ziel retten. Stefan Rozema kollidierte im Zweikampf um den zweiten Platz mit René Grüter und musste sich hinter eben diesem mit Platz fünf zufriedengeben.
Wieder war die Zeit knapp, denn schon um 17:20 Uhr war der Start des zweiten Rennens geplant.
Während einige Teams sich in aller Ruhe auf das Rennen vorbereiten konnten, wurde bei anderen Teams fieberhaft gearbeitet.
Melle machte aus der Not eine Tugend und wechselte in Rekordzeit das Getriebe aus dem roten in den weißen MGB.
Das zweite Rennen wurde ohne Verzögerung gestartet, und schon nach den ersten Metern war klar, dass Detlefs Warwick GT 350 arge Probleme hatte. Auf der Tribüne konnte man hören, dass der V8 nicht rund lief und musste mit ansehen, wie er Runde um Runde nach hinten durchgereicht wurde und zwei Runden vor Rennende ohne Zündung auf dem Seitenstreifen, neben dem schon einige Runden vorher ausgefallenen MGB von Lenneke, ausrollte.
René Grüter erreichte vor Stefan Rozema und Roland Blum den ersten Platz, gefolgt von Melle und Albert van der Wal.
Im Fahrerlager stellte sich der Fehler an dem Warwick GT 350 heraus. Das Kabel von der Zündspule zum Zündverteiler hatte sich gelöst und war an den Auspuffkrümmer gekommen und verschmort. Keine große Sache, und am kommenden Tag war ja genügend Zeit, um den Fehler vor dem letzten Rennen zu beheben.
Nach diesem aufregenden ersten Renntag freuten sich alle Teilnehmer auf das gemeinsame BBQ am Abend. Bei gutem Essen und dem einen oder anderen Bier wurde der Tag Revue passieren gelassen und die Ereignisse auf der Rennstrecke nochmal durchlebt.
Das dritte und letzte Rennen war für Samstag um 13:10 Uhr angesetzt.
Im Fahrerlager wurde geschraubt, was das Zeug hielt. Vor allem bei Detlef war hektische Betriebsamkeit. So einfach wie gedacht war das Problem an der Zündung aber nicht zu beheben. Da vor den Rennen zwischen 12:00 und 13:00 Uhr „Motorsilence“ verordnet war, durfte Detlef den Warwick nicht starten, es wurde bis zur letzten Sekunde geschraubt, aber mangels Zündzeitpunktpistole ließ sich die Zündung nicht einstellen, und Detlef musste deprimiert zusehen, wie das Feld zur Startaufstellung rollte.
Das Rennen versprach spannend zu werden, da Stefan Rozema die Wertung zwar anführte, aber René Grüter noch nicht aufgegeben hatte. Wie zu erwarten, wurde hart, aber sehr fair gekämpft.
Das Schrauben an gleich zwei Rennwagen zahlte sich für Melle van der Wal aus, denn diesmal konnte er sich den ersten Platz vor René Grüter und seinem Vater Albert van der Wal sichern, dicht gefolgt von Stefan und Kees Rozema. Roland Blum (MGB) musste nach 8 Runden wegen Bremsproblemen aufgeben.
Der zweite Platz reichte René jedoch nicht, um seinen Erfolg aus dem letzten Jahr zu wiederholen und die Meisterschaft zu erringen.
Wie schon erwähnt, standen die Meister der Divison 2 schon vor dem Rennen fest:
🥇 1. Marcus Weidenbach (D) auf Jaguar E-Type mit 182,5 Punkten🥈 2. Florian Lübbert (D) auf TR4 mit 131,25 Punkten
🥉 3. Franz Durrer (CH) auf Austin Cooper S mit 102,5 Punkten
Nach dem letzten Rennen war auch die Clubmeisterschaft der Divison 1 entschieden:
🥇 1. Stefan Rozema (NL) auf MGA mit 262 Punkten🥈 2. Detlef Walter (D) auf Warwick GT mit 245 Punkten
🥉 3. René Grüter (CH) auf MGB mit 243 Punkten
Wir gratulieren den Clubmeistern und freuen uns auf eine spannende Saison 2024, in der die TC ihr 30-jähriges Bestehen feiert, mit einem interessanten Rennkalender: