Der fünfte Lauf zur Triumph Competition fand im schönen Elsass statt, auf dem Circuit Anneau du Rhin (zu Deutsch: Ring vom Rhein). Für einmal hatten es die Schweizer nicht so weit, liegt doch Anneau du Rhin nur knapp 60 km von Basel entfernt. Für die Teilnehmer aus Holland und Deutschland ist es jedoch schon eine Tagesreise zu dieser tollen Rennstrecke im Elsass. Die Anlage bietet eine gute Infrastruktur, ist fahrerisch anspruchsvoll und für die Zuschauer sehr übersichtlich und attraktiv.
Prächtiges Spätsommerwetter erwartete die Racer. Teile des Fahrerlagers glichen eher einem Campingplatz als einem Paddock. Trotz des etwas speziellen Zeitplanes wurde bis spät in die Nacht grilliert und zusammengesessen. Neben der Triumph Competition waren nur noch unsere Freunde des VW-Fun-Cup anwesend. Diese hatten ein 12-Stunden-Rennen auf dem Programm, was für uns einen ziemlich gedrängten Zeitplan zur Folge hatte.
Qualifying am Freitag, 15. September 2023, von 19:10 bis 19:50 Uhr
Gegen Ende des Qualifyings waren etwas prekäre Lichtverhältnisse zu erwarten. Deshalb waren sofort alle Fahrzeuge auf der Strecke und versuchten, eine möglichst schnelle Zeit zu realisieren. Wegen der schon sehr tief stehenden Sonne waren die Sichtverhältnisse im ganz schellen "S du Sanglier" nicht ideal und auch nicht ganz ungefährlich. Wir hatten aber Glück und es ist nichts passiert. Das Quali wurde eine sichere Beute für den amtierenden Meister, René Grüter im MG B. Eine halbe Sekunde dahinter folgte Kees Rozema im MG A und weitere drei Zehntel dahinter Marcus Weidenbach im Jaguar E-Type. Stefan Schamschulla auf seinem Triumph TR 4 imprägnierte das Ende der langen Zielgerade mit einer breiten Ölspur. Er hat den Schaden aber rasch bemerkt und seinen Renner vor dem ganz schnellen Rechtsknick (Courbe Adrenaline) im Gras ausrollen lassen. Somit hatte der Zwischenfall keinen allzu grossen Einfluss auf die Rundenzeiten der Konkurrenz. Etwa 10 Minuten vor Schluss wurde dann das Quali mit der roten Fahne abgebrochen, damit die Strecke gründlich gereinigt werden konnte.
In der Division 2 setzte sich Marcus Weidenbach im Jaguar E-Type durch, vor Marcel Kutak im Lotus Elan und Laurent Dugo im Mini Cooper S. Florian Lübbert im Triumph TR4 belegte den vierten Rang, noch vor Jean-Michel Farine in der stark untersteuernden Ginetta G4.
1. Rennen am Samstag, 16. September 2023, von 08:05 bis 08:45 Uhr
Kurz nach sechs Uhr (es war noch finster) wurden die ersten Arbeiten an den Rennern vorgenommen. Der Start zum ersten Rennen erfolgte ungewohnt früh und so waren die allermeisten schon recht zeitig auf den Beinen. René Grüter im MG B hatte einen guten Start und übernahm sofort die Führung, die er bis ins Ziel nicht mehr abgab. Kees Rozema kam nicht so richtig in die Gänge und musste sowohl Marcus Weidenbach im Jaguar E-Type als auch den Autor im MG B ziehen lassen. In der "Virage Bugatti" gelang es dem Autor dann auch noch, aussen rum am Jaguar des Marcus Weidenbach vorbei zu ziehen. In diesem engen Streckenteil im kleinen Wäldchen hat es die wesentlich schwerere Raubkatze des Marcus Weidenbach nicht so leicht gegen die etwas leichteren MG B. Die beiden Schweizer Piloten setzten sich in der Folge deutlich von ihren Verfolgern ab und konnten die ersten beiden Plätze souverän nach Hause fahren. Stefan Rozema im MG A kam auf den dritten Platz, dicht gefolgt von seinem Vater Kees, ebenfalls in einem MG A. Lenneke Oostingh kämpfte ständig mit Zündaussetzern, hielt jedoch tapfer bis zur Zielflagge durch.
Die Division 2 wurde dominiert von Marcus Weidenbach im Jaguar E-Type, vor Franz Durrer im Austin Cooper S, dessen Motor nun endlich wieder zuverlässig und kraftvoll läuft. Jean-Michel Farine konnte das Fahrwerk seiner Ginetta etwas besser einstellen und wurde dritter, noch vor Laurent Dugo in seinem wunderschönen Mini. Pech hatte Richard King, der seinen Triumph Spitfire bereits nach fünf Runden mit einem Kurbelwellenlagerschaden abstellen musste. Auch Horst Jaekel musste seinen MG B GT bereits nach vier Runden mit einem gebrochenen Stösselbecher ausrollen lassen. Etwas länger lief der sonst perfekte Triumph TR 4 von Florian Lübbert. Sein Rennen endete nach immerhin 14 Runden mit technischen Problemen.
Die schnellste Runde im ersten Rennen wurde von Markus Weidenbach im Jaguar E-Type realisiert.
Klassement nach dem Rennen 1:
2. Rennen am Samstag von 11:05 bis 11:45 Uhr
Marcus Weidenbach konnte mit seinem Jaguar E-Type wegen eines nicht eruierbaren Wasserverlustes nicht zum zweiten Rennen antreten. René Grüter stand auf der Pole Position und konnte gleich nach dem Start die Führung übernehmen, dicht gefolgt vom Autor. Anders als im ersten Rennen wurden die beiden aber ständig hart bedrängt von Kees Rozema im MG A und Melle van der Wal im MG B. Der Autor musste sich von Kees Rozema mehr als einmal ausbremsen lassen, konnte sich jeweils in der nächsten Kurve gleich wieder vorbei mogeln.
Das Überholmanöver vom Autor im schnellen "S du Sanglier" war etwas grenzwertig und verlangte von Kees Rozema etwas guten Willen. Kees musste kurz aufs Gras, da ihm die Strasse ausging. Dadurch verlor er etwas den Kontakt zur Spitzengruppe und musste schlussendlich mit einer gebrochenen Antriebswelle aufgeben. Als die 3er-Spitzengruppe im "S du Sanglier" auf den zu überrundenden Triumph TR 4 von Frank Jura auflief, nutzte der drittplatzierte Melle van der Wal die Situation clever und gekonnt aus, überholte die beiden Spitzenreiter und ging in Führung. René Grüter konnte sich dann aber etwas später wieder an die Spitze setzen. Der Autor blieb den beiden dicht auf den Fersen. Es folgte ein erbitterter und sehenswerter Kampf um den Sieg. In der zweitletzten Runde fuhren René und Melle nebeneinander in die "Virage des Champions" (die letzte Kurve vor der Zielgeraden). René innen und Melle aussen, René kam auf den schmutzigen Teil der Strecke und drehte sich. Der Autor kam unbeschadet an René vorbei und konnte dann auf der langen Gerade vom Windschatten von Melle profitieren. Noch vor dem schnellen Rechtsknick "Courbe Adrenaline" konnte er an Melle vorbei ziehen und schliesslich den Sieg einfahren, vor Melle van der Wal und René Grüter, alle drei auf MG B. Auf den weiteren Plätzen folgten Stefan Rozema im MG A, Laurent Dugo im Mini Cooper S und Franz Durrer, ebenfalls in einem Austin Cooper S. Robin Rozema im MG A konnte seine Temperaturprobleme aussortieren und kam auf den siebten Rang, gefolgt von Jean-Michel Farine in seiner Ginetta G4. Pech hatte für einmal Detlef Walter im Warwick, der mit einer defekten Benzinpumpe ausfiel, sowie Marcel Kutak, der an seinem Lotus Elan mit Zündaussetzern zu kämpfen hatte.
Die schnellste Runde des zweiten Rennens sicherte sich René Grüter im MG B.
Ein kurzes aber schönes Wochenende ging ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne.
Schon bald treffen wir uns wieder in Zolder, zum letzten Meisterschaftslauf. Ich freue mich darauf.