Nach sechsmonatiger Planung von Christian Marx und mir, war es am zweiten Wochenende im
April endlich soweit:
Saisonauftakt 2014 bei den "Bosch-Hockenheim Historic" zu Ehren der Rennlegende Jim Clark
vor über 20.000 Zuschauern, bei strahlendem Sonnenschein und tollen Rennserien am Start.
Die letztjährige Einbindung von Fahrzeugen nach Anhang K und das neue
2014er Format mit 30 Minuten Sprintrennen und 1h Hauptrennen zeigte Wirkung:
42 Starter in der Triumph Competition & British GTs, davon viele neue Gesichter, als
auch alte Hasen im historischen Motorsport. Unter anderem startete der frühere Lotus
Werksentwicklungsfahrer Dr. Al Fleming, der sich als Gastfahrer einschrieb und einige Rookies,
die ihr erstes Rennen fuhren. Viele hochklassige Fahrzeuge waren am Start: Zu den über 20
Triumph Rennwagen gesellten sich Mitbewerber der Marken Jaguar, Austin Healey, MG, TVR,
Morgan, Lotus und Marcos .
In unserem Qualifikationslauf am Freitagnachmittag kam es dann zur Tragödie:
Der 69 jährige Schotte Dr. Al Fleming, der über 50 Jahre Rennerfahrung verfügte,
verunglückte mit seinem Lotus Elan in der Parabolika ohne Fremdeinwirkung durch einen
technischen Defekt tödlich.
Das Revival wurde durch die Organisationsleitung sofort abgebrochen. Der Schock war bei
allen groß. Ich musste mich sofort an unser Gespräch am Mittag erinnern, wo Al Fleming
Christian und mir auf der Laderampe seines Trucks von seinen 50 Jahren im Rennsport
erzählte und uns seine Familie vorstellte; auch sein Sohn war mit einigen Formel-Wagen nach
Hockenheim gekommen.
Auf ausdrücklichem Wunsch seiner Frau und seines Sohnes sollte die Veranstaltung am
Samstag fortgesetzt werden.
Nach Beratung mit allen Fahrern kamen wir zum Entschluss, unser Samstagrennen zu Ehren Al
Flemings mit Trauerflor und Schweigeminute auf der Zielgeraden zu starten.
An dieser Stelle nochmals das herzliche Beileid der Triumph Competition & British GTs an Al Flemings Familie für diesen unsäglichen Verlust!
Im Sprintrennen am Samstag begeisterten Rainer Vorköpper im Jaguar E-Type Low Drag und
Michael Schellong im Triumph TR6 rundenlang die Zuschauer mit einem munterem Zweikampf
an der Spitze. Gewinnen konnte aber keiner von beiden:
Michael Schellong ereilte zwei Runden vor Schluss ein Motorschaden und Rainer Vorköpper
bekam eine Zeitstrafe.
Dadurch gewann Paul Conway im Morgan Plus 8 vor Georg Nolte im Jaguar E-Type und Rainer
Bastuck im Marcos 1800 auf Platz drei.
Auch vom Rest des Feldes wurde den Zuschauern "Historischer Motorsport" vom Feinstem
geboten, Standing Ovations zeigten ihre Begeisterung.
Unser verunglückter Racer Al Fleming hätte an diesem tollen Rennen mit Sicherheit seine Freude gehabt. Somit muss ich auch mit etwas Abstand sagen, dass es die richtige Entscheidung war, die Veranstaltung weiter durchzuführen. Und wir sind der festen Überzeugung, dass dies im Sinne des Vollblutrennfahrers Al war!
Am Sonntagfrüh ging es zum Vorstart unseres Hauptrennens, dem 1h-Race. Hierzu war die richtige Strategie für den Boxenstop / Fahrerwechsel gefragt. Rainer Vorköpper und Georg Nolte, beide im Jaguar E-Type bestimmtem die Spitze, dahinter wieder Paul Conway und Rainer Bastuck auf der Lauer.In der nächsten Verfolgergruppe sahen wir die schnellsten Triumph, nämlich den TR3 mit Marcel van Mulders und Mario Neumann im Triumph TR250.
Unser Gastfahrer von der "Motorsport Aktuell", Michael Bräutigam im Triumph TR4, konnte die Klasse E nach Anhang K vor Robert Hamilton im TR4 und mir auf Platz drei gewinnen.
Die Klasse E-Competition wurde das gesamte Wochenende von Marcel van Mulders und seinem gelben Triumph TR3 dominiert, denn Christian Marx (Triumph TR4) konnte diesmal wegen technischen Defekten nicht angreifen und korrigieren.
In der Klasse D musste sich unser Seriensieger 2014, René Grüter, nur dem schnellen Marcos mit Rainer Bastuck geschlagen geben.
In der Klasse F kam Mario Neumann im Triumph TR 250 nach dem Ausfall vom Team Schellong/ Schamschula im TR6 zu einem ungefährdetem Sieg.
Unsere Neulinge Michael Kreft (Triumph TR3) und Malte Müller-Wrede (Jaguar C-Type...ein wunderschönes Auto!) fuhren ihre ersten beiden Rennen fehlerfrei und brachten ihre Autos ohne einen Kratzer ins Fahrerlager zurück. Beide werden wir in der Zukunft sicher noch sehr weit vorne sehen.
Abschließend kann ich nur sagen... ohne die Tragödie um Al Fleming wäre es das beste Race- Event gewesen, welches die Triumph Competition "der Neuzeit" erlebt hat.
An dieser Stelle nochmal ein herzlicher Dank an alle Sponsoren, Helfer, Mechaniker, dem Catering Team und natürlich allen Fahrern, die für das Gelingen gesorgt haben.
Euer Koordinator,
Christof Forell