Das letzte Rennen der Saison 2024 fand auf der Rennstrecke von Dijon statt. Das war schon fast zur Tradition geworden, doch vor ein paar Jahren hatte der TC eine andere Entscheidung getroffen. Nach einigen Saisons der Abwesenheit reiste die Karawane erneut nach Zentralfrankreich, um die Rennsaison aufregend zu beenden. Die Saison, die dieses Jahr in den Ardennen auf der Rennstrecke von Spa begann und über Zandvoort, Charade, Hockenheim und Assen in Dijon endete. Dieses letzte Rennen wurde mit den Fahrern der Fast Seventies (NKGTTC) geteilt. Unsere spannende Meisterschaft würde in Dijon entschieden werden, wobei Melle van der Wal die besten Qualifikationen vorweisen würde. Zu Beginn des Rennwochenendes hatte er einen Vorsprung von 40 Punkten auf die Konkurrenz. Melle war bereits 2020 Meister und ist ein erfahrener Fahrer. Diesen Vorsprung wollte er auf der Strecke nicht verlieren, im Falle eines technischen Defekts könnte er aber dennoch den Pokal verpassen. Die Konkurrenz lag weit zurück, was unter anderem daran lag, dass ein Rennen verpasst wurde. Melle war das ganze Jahr über an der Spitze, gewann mehrfach, stand aber auch oft auf dem Podium, auf dem zweiten oder dritten Platz. Diese konstante Leistung ist sehr wichtig, um die Meisterschaft zu gewinnen.
Die letzte Veranstaltung in Dijon ist immer gut besucht, mit vielen Teilnehmern aus allen klassischen Rennklassen. Leider verlief die Anmeldung für die Fast Seventies mit nur 11 Teilnehmern enttäuschend. Die Organisation hatte für uns einen speziellen Platz im Fahrerlager reserviert, der uns viel Platz für unsere Anhänger und Rennwagen bot. Lediglich die Sanitäranlagen ließen sehr zu wünschen übrig, was aber in Zukunft sicher noch verbessert werden wird. Unser Qualifying war für den späten Freitagnachmittag geplant. Für viele von uns war es ein angenehmes Wiedersehen auf einer anspruchsvollen Strecke mit Höhenunterschieden und herausfordernden Kurven. Für die Rookies war es etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Runden sanken die Rundenzeiten schnell. David Vogel und Christoph Braune konnten mit ihrem MG-B gut beschleunigen. Sie waren zu Hause nicht untätig gewesen und hatten mit Alberts Hilfe ihren MG B besser und zuverlässiger vorbereitet. Unter den wachsamen Augen der französischen Öffentlichkeit gelang es ihnen, das Beste daraus zu machen, als sich in den scharfen Kurven ein Rad löste. Richard King und Jon Wolfe brauchten ebenfalls Zeit, um den Titel zu verstehen, aber auch sie hatten den Dreh raus. Für Jon war es eine Herausforderung, den großen V8 auf den kurvigen Streckenabschnitten zu bändigen, wo die kleineren 4-Zylinder sicherlich im Vorteil waren. Doch auf der leicht ansteigenden Geraden der Strecke gelang es ihm, es der Konkurrenz schwer zu machen. Leider hatten wir auch zwei Aussteiger, nämlich den TVR von Clemens Wiens und den MG A von Jan Bakker. Der TVR hatte einen Defekt in der Ruhewelle des linken Hinterrads, ein Problem des TVR. Dies wird normalerweise durch eine Modifikation des TR6 gelöst. Bei Jan war es ein Motordefekt, daher blieb uns nichts anderes übrig, als den Motor durch den Ersatzmotor von Albert zu ersetzen. Ein starkes Beispiel für die gute Zusammenarbeit der MG-Fahrer. Der TVR konnte auf der Rennstrecke nicht repariert werden und für dieses Team endete die Saison im Qualifying.
Qualifikationsergebnis Division 1
🥇 1. Laurance Nesbach, Morgan plus 8🥈 2. René Grüter, MGB
🥉 3. Roland Blum, MGB
Qualifikationsergebnis Division 2
🥇 1. Philippe Vermast, Lotus Elan🥈 2. Marcel Kutak, Lotus Elan
🥉 3. Franz Durrer Austin Cooper S
Rennen 1
Gegen Samstagmittag fand unser erstes Rennen des Wochenendes statt. Wir wurden wie Profis empfangen. Es wurde ein echter Gridwalk organisiert, zu dem Zuschauer herzlich willkommen waren. Alle Teilnehmer nahmen ihre Positionen an der Start-/Ziellinie ein. Anschließend hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit, zwischen den aufgebauten Klassikern 15 Minuten lang auf der Zielgeraden zwischen den Autos zu flanieren. Es wurden Autogramme verteilt und die verschiedenen Teilnehmer vom Boxenreporter interviewt.
Dann musste der Schalter erneut umgelegt werden und alle mussten sich auf das Rennen konzentrieren. Es galt eine Meisterschaft zu gewinnen, also waren alle maximal motiviert. Bei dem Rennen kam es zu einigen unglücklichen Ausfällen, darunter Fran in seinem Mini Cooper S. Der kleine Cooper hatte eine harte Saison hinter sich und am Start/Ziel gab es eiinen grossen Knall für den tapferen kleinen Renner. Durch den Motorplatzer entstand eine Rauchwolke und eine Ölspur auf der Ideallinie.
Zudem war unser Rennen ein Lauf für Philippe Vermast, der mit seinem Lotus Elan viel zu stark für die Konkurrenz war. Der Konkurrent in diesem Rennen war Marcel Kutak, der in seinem Lotus Elan R26 aber nicht an Philippe dranbleiben konnte. Marcel war im Vorfeld sehr motiviert, sich mit der Konkurrenz zu messen, musste sich aber der grösseren Routine von Philippe beugen. Der dritte Platz ging an Laurence Nesbach in seinem leuchtend gelben Morgan 8+. Ein absoluter Klassiker mit einem wilden 3500-V8-Motor im Vorschiff. Laurence nahm als Gastfahrer teil, nachdem er in Hockenheim sein Debüt in unserer Klasse gegeben hatte. Eine tolle Leistung für den Debütanten und damit auch den Rookie des Wochenendes. Ich muss auch Paul Conway erwähnen, der nach einigen Jahren der Abwesenheit mit seinem Morgan 8+ zurückgekehrt ist. Das Rennen und das Qualifying verliefen einigermaßen reibungslos, denn Paul ist eigentlich ein Spitzenfahrer der auf das Podium gehört. Sein Rennen endete leider mit einer kleinen Kollision in einem Reifenstapel.
Ergebnisse Rennen 1 Division 1
🥇 1. Laurance Nesbach, Morgan plus 8🥈 2. René Grüter, MGB
🥉 3. Roland Blum, MGB
Ergebnisse Rennen 1 Division 2
🥇 1. Philippe Vermast, Lotus Elan🥈 2. Marcel Kutak, Lotus Elan
🥉 3. Florian Lübbert, Triumph TR4
Der Samstagabend war dem geselligen Beisammensein vorbehalten, eine Tradition, die wir seit Spa ununterbrochen pflegen. Harald ist ein guter Motivator und Gerard weiß immer, wie er den Dingen seine eigene Note geben kann. Daraus entstand ein köstliches Buffet unseres luxemburgischen FreundesClaude Lang, das wir gemeinsam mit den Fast Seventies in ihrer Box zelebrierten. Anschließend kommen alle Bereiche unserer Teilnehmer zusammen und tauschen ihre Erfahrungen aus. Eigentlich hätten wir Melle an diesem Abend zum Champion von 2024 erklären können, aber das wäre erst nach Rennen 2 möglich gewesen.
Rennen 2
Am Sonntagmorgen startete Rennen 2 bei leichtem Regen und Nebel. Dies hinderte die Menschenmassen jedoch nicht daran, nach Dijon zu reisen, wo sich die Hügel mit Zuschauern füllten. Dies gibt den Teilnehmern immer etwas Besonderes, um dem Publikum ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu bieten. Aufgrund des leichten Regens hatten alle Teilnehmer ihre Lichter eingeschaltet. Dann ist höchste Konzentration gefragt, um mit noch kalten Reifen auf die halbnasse Strecke zu starten. In unserer Klasse kann man von Gentlemen-Fahrern sprechen, bei denen jeder einen guten Start hatte und es Raum und Respekt füreinander gab. Das Rennen war auf ganzer Linie spannend, außer im Mittelfeld. Hier waren ein paar Einzelkämpfer, die das Rennen alleine absolvierten. Auf der Rennstrecke von Dijon ist das keine Strafe, denn es gibt viele anspruchsvolle Kurven. Die Kunst besteht also darin, die Konzentration aufrechtzuerhalten und das Rennen so gut wie möglich zu beenden. Der Nebel wurde immer intensiver, was für die Streckenposten an den Streckenposten immer schwierig ist. Sie müssen in der Lage sein, die Signale des anderen gut zu erkennen. Um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten, wurde das Rennen daher früher abgebrochen.
Dieses Nachlassen bedeutete, dass Melle van der Wal der Champion für 2024 war und für die Konkurrenz nicht mehr ausfindig zu machen war.
Ergebnisse Rennen 2 Division 1
🥇 1. Laurance Nesbach, Morgan plus 8🥈 2. René Grüter, MGB
🥉 3. Roland Blum, MGB
Ergebnisse Rennen 2 Division 2
🥇 1. Philippe Vermast, Lotus Elan🥈 2. Marcel Kutak, Lotus Elan
🥉 3. Jean Pierre Fazi, Triumph TR4
Rennen 3
Das dritte Rennen des Wochenendes war ein sogenanntes Wet Race. Das Teilnehmerfeld war durch die Aussteiger bereits ausgedünnt worden. Es gab auch eine Reihe von Rennfahrern, die dieses letzte Rennen aufgrund der späten Zeit verpassten. Manche Fahrer reiben sich auf einer nassen Strecke die Hände, andere nicht. René Grüter konnte das Rennen gewinnen, dicht gefolgt von Nicolas Jaekel. Nicolas war das ganze Wochenende über schnell und hat sein Wochenende gut aufgebaut. Im Laufe des Wochenendes verbesserte er sich weiter und wurde mit einem schönen Podiumsplatz belohnt. Auch Jan Bakker konnte nach viel Tüfteln an seinem MG A starten. Er konnte das Rennen beenden, was auch ein positives Ende seiner ersten TC-Saison bedeutete. Kees Rozema hatte dieses Wochenende einen Arkley zur Verfügung. Aufgrund einer defekten Drosselklappe musste er das Rennen direkt nach dem Start abbrechen. Letztendlich überquerten 18 Renner die Ziellinie und eine großartige Saison ging zu Ende.
Ergebnisse Rennen 3 Division 1
🥇 1. René Grüter, MGB🥈 2. Nico Jaekel MGB
🥉 3. Robin Rozema, MGA
Ergebnisse Rennen 3 Division 2
🥇 1. Marcel Kutak, Lotus Elan🥈 2. Jean Pierre Fazi, Triumph TR4
Die detaillierten Resultate können hier heruntergeladen werden: ITS RESULTS
Fazit für das Wochenende im Burgund
(vom Driverservice)Es war sehr erfreulich wie diszipliniert nach dem dem eher rustikalen Wochenende in Assen hier in Dijon gefahren wurde. Ein dickes Lob an alle die dazu beigetragen haben. Es gab keine Kollisionen unter den Racern, der Respekt gegenüber der Konkurrenz war gegeben. Die entstandenen Blechschäden waren auf individuelle Fahrfeher zurückzuführen und eher nicht so gravierend.
Nicht ganz so erfreulich war die Situation im Fahrerlager. Der im ersten Paddockplan zugewiesene Platz war viel zu klein, dafür war er gut gelegen neben den Toiletten und Duschen. Danach wurde uns zwar ein viel grösserer Platz zugewiesen dafür mit sehr fragwürdigen sanitären Einrichtungen. Dies wurde von allen Anwesenenden zu Recht heftig kritisiert. Es ist jedenfalls nicht geplant 2025 beim Dijon Motors Cup zu fahren.
Die Rennen selber waren spannend und fair. Melle van der Wal konnte seine 2. Meisterschaft nach Hause fahren obwohl René Güter bis auf 12 Punkte aufschliessen konnte, das mit einer Veranstaltung(Hockenheim) weniger.
Einige Gaststarter aus diesem Jahr haben Ambitionen für einen Serienstart im 2025 angemeldet. Es ist zu hoffen, dass die Euphorie bis zum Frühling anhält und wir im nächsten Jahr wieder ein volleres Starterfeld begrüssen dürfen.
Wir danken allen die zum Gelingen unserer Rennserie beigetragen haben.