Nach einem Jahr Abwesenheit von Assen sind wir 2024 wieder zurück auf dem schnellen TT Circuit in Assen. Im Rahmen des TABAC Historic GP von Assen bestreiten wir unseren 5. Meisterschaftslauf im Feld zusammen mit den «Fast Seventies» (vormals NK GTTC). Ein Feld von anfänglich 42 Fahrzeugen füllte das Fahrerlager, dazu aber später mehr.
Zeittraining Freitag 09.15 Uhr
Das Wetter meinte es gut mit uns, konnten wir doch am Donnerstag das Fahrerlager trocken einrichten und auch der Gang zum Briefing und zurück sowie die Vorstartaufstellung zum Qualy gelang noch trocken. Scheinbar hatte jemand gewartet bis wir auf die Strecke fuhren, um dann den Schieber für den Regen zu öffnen. Da wir die ersten Autos auf der Strecke waren war der Grip gar nicht so schlecht, mindestens die ersten 4 Runden. Die Erkenntnis, dass es gut ist möglichst bald eine brauchbare Runde zu fahren hat sich bewahrheitet. Wie so oft kommt es anders als gedacht. Nach maximal 5 Runden war Schluss, Abbruch des Qualy wegen einer Ölspur von ganz hinten bis auf die Zielgerade. Der Ölfilm war ganz schlecht zu sehen, aber umso besser zu spüren an den ausbrechenden Fahrzeugen. Einige Piloten konnten ihr Auto auf der Strasse halten, andere hatten weniger Glück. Stefan Rozema schlitterte nach der schnellen Ramshoek Kurve über das Gras und traf am Ende auf ein da schon parkiertes Auto. Dies bedeutete leider das Aus für Stefan, sein MGA wurde zu stark beschädigt. Trotzdem gab es natürlich eine Rangliste des Qualifyings.
🥇 1. Stefan Rozema, MGA🥈 2. Albert van der Wal, MGB
🥉 3. Franz Durrer, Austin Cooper S
Weiter folgten Marcus Weidenbach mit dem TR6, Jan Bakker, Melle van der Wal, Mario Neumann, Detlef Walter und der Verfasser dieses Berichts. Dieser kehrte nach einer Krankheit wieder zurück ins Renngeschehen.
Durch die äusseren Umstände ergaben sich sehr grosse Zeitabstände zwischen den einzelnen Positionen. Die Qualifikation bildete kaum die wahren Kräfteverhältnisse ab, weil viel zu kurz. Das erste Rennen am Samstag früh wird dann mehr Aufschluss zeigen.
Jedenfalls besserte sich das Wetter zusehends, wie sich herausstellte sollte nicht mehr nass werden, bis zum Ende der Veranstaltung am späten Sonntagnachmittag.
Rennen 1, Samstag 08.15 Uhr
Es ist recht selten, dass wir so früh antreten dürfen/müssen. Also traten wir schon kurz nach 7.30 Uhr zum Vorstart an. Das Wetter war trocken bei recht frischen 10 - 12 Grad Lufttemperatur. Es präsentierte sich ein ziemlich volles Starterfeld. Pünktlich um 08.15 wurden die 42 Autos vom Rennleiter auf die Reise geschickt. Bereits in der Startkurve gerieten ein Capri und ein Porsche aneinander, was für einige den Umweg durch das Kies bedeutete. Auch Marcus und Florian wurden behindert. Der weitere Verlauf des Rennens wurde durch einige Code 60 Phasen bestimmt.
Einige Fahrer mussten am Schluss zur Kenntnis nehmen, dass ihr Gefühl für das 60 km/h Fahren noch nicht so ausgeprägt vorhanden ist. Zeitstrafen von je 30 sec. für das zu schnelle Fahren in diesen Code 60 Phasen kassierten Jan Bakker, Melle van der Wal, René Grüter, Albert van der Wal und Stefan Rozema. Franz Durrer mit dem Mini kämpfte ohne Bremsen auf verlorenem Posten, hielt aber bis zu Schluss durch. Marcus Weidenbach verlor in einer schnellen Kurve das Heck seines Triumphs, schubste einen Mini an und schlitterte rückwärts in die Leitplanke. Dies verursachte einigen, vor Ort irreparablen, Schaden am TR6. Jan Bakker wollte auch noch ausprobieren wie sich ein Ausflug ins Kiesbett anfühlt.
Von den 42 gestarteten Autos beendeten ganze 4 Piloten die Rennzeit in derselben Runde, der Rest wurde überrundet, zum Teil mehrfach.
Resultate Rennen 1 Division 1
🥇 1. Detlef Walter, Warwick GT 350🥈 2. Roland Blum, MGB
🥉 3. Raymond Klompstra TVR Vixen 1750
Resultate Rennen 1 Division 2
🥇 1. Franz Durrer, Austin Cooper S🥈 2. Jean Pierre Fazi, TR4
🥉 3. Frank Jura, TR4
Rennen 2, Samstag 13.00 Uhr
Die Startaufstellung zum Rennen 2 entsprach natürlich der Rangliste des ersten Rennens, aber überhaupt nicht dem Gusto der Bestraften wegen des Code 60. Männiglich gelobte bessere Einhaltung der Geschwindigkeit bei der entsprechenden Signalisation. Schon am Ende der ersten Runde war wieder Code 60 angezeigt. Derweil führte Detlef vor Roland und Albert unser Feld in die 2. Runde. Gegen Ende der Runde war wieder Grün, was der Schreibende wohl verschlafen hat wurde er doch gleich von 2 Minis überholt. Detlef behauptete sich an der Spitze, inzwischen vor Robin und Albert. Franz Durrer kämpfte sich beherzt und mit guten Bremsen durchs Feld. Einen schönen Zweikampf gab es zwischen dem TVR von Peter Scheurer und dem MGB von Horst Jaekel, am Schluss mit dem besseren Ende für den TVR. Detlef war immer noch in Führung hart berängt von einem Ford Escort, Melle und Albert im Familienverbund, Roland und René. Nun folgte die ereignisreiche Runde 7. Detlef lag in der ewig langen Rechtskurve vor der Spitzkehre vor dem Escort als dieser versuchte innen an Detlef vorbeizukommen. Dies misslang gründlich, er drehte den Warwick, um ihm dann am Schluss der Eskapade noch in die Türe zu fahren. Das alles löste ein ziemliches Chaos aus, Melle und Roland mussten ausweichen, ich selber konnte die Lücken nutzen und fand mich auf dem 3. Platz wieder, hinter Robin und Albert. In der Schikane auf der Gegengeraden kam es noch zum Lackaustausch zwischen Marios Triumph «Rusty» und dem MGB von Lenneke, beide konnten das Rennen nicht beenden. 3 Runden vor Schluss hatte sich alles konsolidiert und sollte sich bis zur Zielflagge kaum mehr ändern. Es gab aber wieder ein paar Strafsekunden für Albert, Jan Bakker, Franz Durrer. Diesmal aber wegen Tracklimits!
Resultate Rennen 2 Division 1
🥇 1. Robin Rozema, MGA🥈 2. René Grüter, MGB
🥉 3. Roland Blum, MGB
Resultate Rennen 2 Division 2
🥇 1. Franz Durrer, Austin Cooper S🥈 2. 2. Florian Lübbert, TR4
🥉 3. Jean Pierre Fazi, TR4
Im Rennen 2 waren nur noch 31 Autos klassiert, also bereits 11 weniger als im Zeittraining. 29 sollten sich dann am Sonntag noch für das letzte Rennen aufstellen. Franz Durrer verabschiedete sich am Nachmittag, da für ihn am Montag noch ein Motorradtraining in Rijeka bevorstand.
Rennen 3, Sonntag 16.09 Uhr
Es wurde ein langer Tag bis wir uns gegen 15.30 Uhr am Vorstart einfinden konnten. Für alle bestand die Herausforderung darin die Konzentration hochzuhalten. Jedenfalls konnten wir pünktlich auf die Strecke einfahren und das Startprozedere durchlaufen. Es war recht deutlich zu spüren, dass viel weniger Autos auf der Strecke waren. Die Capris waren zwar in der Startaufstellung aufgeführt, aber nicht erschienen. Die Hightech Geräte sind vermutlich auch recht heikel. Scheinbar ist auch das Bewusstsein erwacht, dass Rennen nicht in der ersten Kurve gewonnen werden können, nur verloren. Robin Rozema hat sein Auto an Stefan abgetreten, eben brüderliches Entgegenkommen. René konnte sich recht schnell an die Spitze setzen und bis am Schluss verteidigen. Dahinter folgten mit ein bisschen Abstand Melle, Stefan, Roland, Albert, Mario, Horst und Harald.
Harald hatte neue Reifen montieren lassen und siehe da, er lieferte sich einen packenden Zweikampf mit Horst Jaekel. Es gab sowieso packende Kämpfe um die Positionen, auch Roland und Albert duellierten sich über die ganze Zeit.
Jan Bakker, Lenneke und ein Mini waren zusammen in eine Rempelei verwickelt, alle konnten aber weiterfahren. Am Schluss erwischte es aber doch noch Jan Bakker, der aufgeben musste, eventuell wegen eines Motorschadens. Jean Pierre Fazi musste mit einem technischen Defekt aufgeben. Das Rennen wurde nach der 7 Runde und einer Fahrzeit von knapp 15 Minuten mit der roten Flagge abgebrochen. Vor der Schikane bei Start und Ziel lag eine breite Ölspur auf der ganzen Zielgerade, welche wohl einige Zeit zum Putzen beanspruchen würde. Deshalb sah sich der Rennleiter zum Abbruch gezwungen. Leider konnten wir nur im Rennen 2 die ganze Renndauer auf der Strecke verbringen.
Resultate Rennen 3 Division 1
🥇 1. René Grüter, MGB🥈 2. Melle van der Wal, MGB
🥉 3. Stefan Rozema, MGA
Resultate Rennen 3 Division 2
🥇 1. Frank Jura, TR4Das sehr ausgedünnte Starterfeld wurde weiter dezimiert. Insgesamt wurden im Rennen 3 noch 26 Autos gewertet, bei der Triumph Competition noch ganze 12 Autos! Um die Haltbarkeit unserer Rennautos scheint es nicht so wahnsinnig gut bestellt zu sein. (Ursprünglich 24 in der Starterliste)
Die Veranstaltung als solches ist gut aufgestellt, auch mit Attraktionen neben den eigentlichen Rennen. Vermutlich kommen wir im nächsten Jahr wieder…
Luzern, 29. September 2024 / René Grüter